"Naja, ich weiß ja auch nicht..." werden viele von Euch denken, wenn Ihr folgendes Zitat von Dalai Lama das erste Mal hört:
"Denke daran, dass etwas, das Du nicht bekommst manchmal eine wunderbare Fügung des Schicksals sein kann".
Was bitte kann denn daran schon gut sein, wenn ich meinen heiß ersehnten Traumjob doch nicht bekomme, ich meinen Arbeitsplatz verliere, meine langjährige Beziehung/Ehe zerbricht, sich meinen lang gesteckten Zielen immer wieder Hindernisse in den Weg stellen oder ich von Menschen, für die ich selbst meine Hand ins Feuer gelegt hätte im Stich gelassen werde? Was bitte soll denn an Frust, Angst, Enttäuschung, Verletztheit, Resignation, Wut und Unverständnis gut sein, mit dem ich dann zu kämpfen habe?
Zunächst erscheint dies in der Tat sehr widersprüchlich zu sein.
Viele Menschen haben früher oder später genaue Vorstellungen davon, wie sich ihr Leben weiterentwickeln soll. Eine bedeutende Rolle spielen dabei unter anderem Familie, Beziehung, Freunde, Wohnort, Beruf und finanzielle Unabhängigkeit. Wenn ein für sich ernannter Traum dann zerplatzt, ist dies selbstverständlich immer mit negativen Gefühlen verbunden und kann einen zeitweise vielleicht sogar komplett aus der Bahn werfen. Diese Gefühle darf und sollte man auch ruhig zulassen.
Nachdem man die erste Enttäuschung aber überwunden hat ist es umso wichtiger wieder nach vorne zu blicken. Dabei kann es total wertvoll oder sogar entscheidend sein, die ganze Situation zu hinterfragen und nochmal zu durchdenken. Ist es wirklich so ein harter Schlag für mich, wenn ich genau diesen einen Job nicht bekomme? Erfüllt mich der Beruf in der Funktion und der Branche tatsächlich mit Spaß und Freude oder mache ich diesen nächsten Schritt nur der Karriere und des Ansehen wegens?
Ist es vielleicht Zeit (nochmal) umzudenken und diese Absage zum Anlass zu nehmen?
War es tatsächlich die große "die eine" große Liebe, die zerbrochen ist oder muss ich mir rückblickend eingestehen, dass es vermutlich sowieso nicht für das ganze Leben gehalten hätte?
Ist es nicht besser zu wissen, dass ich mich auf die Menschen, auf die ich mich in schwierigen Zeiten verlassen wollte, doch nicht zählen kann und sie somit auch keinen Platz in meinem Leben verdient haben?
Sicherlich kann man nicht pauschal sagen, dass sich grundsätzlich alles irgendwie oder irgendwann doch noch zum Guten wendet oder sich als versteckter Glücksfall herausstellt. Man sollte jedoch immer einen offenen Blick behalten und versuchen herauszufinden, welche anderen Türen sich gleichzeitig öffnen, während sich diese eine bestimmte schließt.
Denn die Wege des Glücks führen nicht immer nur geradeaus oder sind gänzlich ohne Steine. Manchmal geht man sogar ein Stück weit in die falsche Richtung bevor man feststellt, dass es sich um eine Sackgasse handelt.
Das Leben hält viele Überraschungen für uns bereit und passt sich nur bedingt an die eigenen geschmiedeten Pläne an. Wenn sich ein gestecktes Ziel nicht erreichen lässt kann es durchaus sein, dass ich einen Umweg nehmen muss oder einen ganz anderen Weg einzuschlagen habe. All das kann ich aber nur erkennen, wenn ich mich auf das Leben mit all seinen Facetten einlasse.
Dazu gehören natürlich auch eine Portion Mut und vor allem das Vertrauen, dass alles was passiert einen Grund hat.
Aber manchmal ist Schicksal etwas zu finden, das man nie gesucht hat und dabei festzustellen, nie etwas anderes gewollt zu haben...
Alles Liebe für Euch,
Martina
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