Zurück auf Anfang

Wir kennen es alle aus verschiedenen Gesellschaftsspielen: „Zurück auf Anfang/Los“ ist immer ärgerlich, weil es uns im Spiel zurückwirft und manchmal auch über Gewinnen bzw. Verlieren entscheidet.

 

Doch leider passiert uns genau das manchmal auch im echten Leben. Plötzlich finden wir uns in einer Situation wieder, die unser komplettes Leben verändert und vielleicht sogar dazu führt, dass dieses nie wieder so sein wird wie es einmal war. Die Ursachen hierfür können verschiedenster Natur sein – Krankheit, Job, Finanzen oder der Verlust eines geliebten Menschen.

 

 

 Auch ich war in meinem Leben bereits mehrfach in genau solchen Situationen. Nachdem innerhalb weniger Jahre meine Mutter und meine verbliebenen Großeltern verstorben waren hatte ich komplett den Boden unter den Füßen verloren.

Aufgewachsen in einer kleinen Familie mit sehr enger Bindung fühlte ich mich plötzlich ohne Schutz und „Zuhause“.

Es war eine schwere Zeit und dauerte lange, bis ich meinen Weg gefunden hatte, damit umzugehen. Es folgten jahrelange gesundheitliche Probleme, die meinen Alltag stark beeinträchtigten und mich zeitweise sogar komplett in die Knie zwangen. Zudem stellte auch das Ende einer langjährigen Beziehung ein sehr einschneidendes Ereignis für mich dar.

 

 

Es lässt sich nicht leugnen, dass wir bei den Päckchen, die das Leben uns manchmal „in den Rucksack packt“ gelegentlich den Glauben an das Positive verlieren. Dabei ist es mit am Schwierigsten etwas zu akzeptieren, das wir uns nicht selbst ausgesucht haben bzw. keinen Einfluss darauf nehmen konnten.

Damit wir diese Teile unserer Lebensgeschichte dennoch annehmen können ist es unerlässlich, die Emotionen erst mal zuzulassen. Trauer, Wut, Verzweiflung, Angst, Kränkung oder Überforderung – all das gehört mit dazu, wenn wir Erlebnisse verarbeiten. Denn nur wenn wir diese zum Ausdruck bringen verhindern wir, dass sich unterdrückte Gefühle im Körper festsetzen, die sich irgendwann zu einem späteren Zeitpunkt an die Oberfläche zurückkämpfen oder sich gar durch körperliche Symptome Gehör verschaffen.

Deshalb: Nehmt Euch die Zeit, die Ihr braucht! Es ist völlig in Ordnung auch mal „durchzuhängen“ oder sich zurückzuziehen. Eure Familie und Eure Freunde – die wirklich wahren Freunde - werden Verständnis dafür haben.

 

 

Irgendwann jedoch gilt es, sich wieder auf das Leben einzulassen.

Und auch wenn wir es bei uns selbst meist nur schwer erkennen: Jede Aufgabe und Herausforderung, die wir in unserem Leben meistern lässt uns gleichzeitig wachsen und an Stärke gewinnen. Denn – so traurig es klingen mag - es sind häufig erst die schwierigen Phasen unseres Lebens, die uns dazu bringen, über uns, den Weg den wir eingeschlagen haben und die Erwartungen die wir an unser Leben haben nachzudenken.

 

 

Jede (Lebens-)krise birgt also auch eine Chance, daraus zu lernen und uns selbst weiterzuentwickeln - sofern wir bereit dazu sind. Und auch wenn Du häufig nicht gleich erkennen kannst: Das Leben wählt manchmal Wege für Dich aus, bei denen Du noch nicht einmal auf die Idee kommst, dass es dort ein Ziel für Dich geben könnte.

 

 

Wann immer Ihr in Eurem Leben also an einen Punkt gelangt, an dem Ihr mutlos oder verzweifelt seid - haltet durch, nehmt tief Luft und kämpft Euch zurück ins Leben! Denn dann beginnt ein neues Spiel…

 

 

Alles Liebe für Euch,

 

Martina